Wenn man sich auf die Reise in den Südwesten der USA vorbereitet, begegnet man eventuell Diskussionen, ob man die Rundreise, die Küste entlang und zu den Nationalparks, im oder gegen den Uhrzeigersinn antreten sollte. Der Rat, den man mir gegeben hat war, man sollte es gegen den Uhrzeigersinn machen, damit man, wenn man die Route 1 entlang der Küste, besonders zwischen Los Angeles und San Francisco entlang fährt, das Meer immer zu seiner Rechten hat. Das soll es leichter machen, mal eben rechts ran zu fahren und den Ausblick zu genießen.
Diesen Rat habe ich nicht beherzigt. Warum? Ich war erst im Oktober unterwegs und wollte in den Höhen der Sierra Nevada noch möglichst früh sein, um nicht vielleicht noch Schnee oder gar gesperrte Pässe vorzufinden, wenn ich am Ende meines Reisemonats dort erst sein würde. Ich war sehr froh darüber. Nicht etwa, weil es geschneit hätte, der Grund war ein anderer, viel entscheidenderer und den möchte ich gerne teilen.
Wer meine Reise hier im Blog gelesen hat, wird feststellen, dass man durch atemberaubende Landschaften fährt, die wir bei uns in Europa so nicht kennen. Für mich war es erst die Sierra Nevada, dann Zion, Bryce, Arches und am Ende der Nationalparks der Grand Canyon. So wurden die Parks, die Landschaften, immer beeindruckender, größer, fremder. Es gab eine Steigerung und dann einen Abschluss mit dem gemütlichen Cruisen entlang der Route 66 und der gesamten Küste von San Diego bis San Francisco zurück. So wurde es tatsächlich nie langweilig.
Wäre ich anders herum gefahren, ich hätte mit dem Grand Canyon begonnen und von da wäre alles kleiner und gewöhnlicher geworden. Um eine Frau zu zitieren: "Mein Mann macht das 9000te Foto von einem Stein." Ich denke, wenn alles neu ist, ist es sicher immer noch toll, aber vielleicht eben auch etwas ernüchternder.
Und was das Argument mit dem Anhalten auf der Route 1 betrifft. Ich hatte nie ein Problem damit, auch mal links raus zu fahren, wenn es nötig war und auf der Landesseite gab es nicht nur genug Parkplätze sondern mindestens genau so viele Sehenswürdigkeiten, für die es sich zu halten lohnte. Wasserfälle, das Hearst Castle, die Bixby Bridge uvm.
Meine klare Empfehlung; fahrt rechts herum, also im Uhrzeigersinn.
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