Italien Roadtrip 2021

Auf der Suche nach der Sonne

14.Juli 2021 - Tag 7: San Gimignano

 

Heute stand neben Florenz das für mich wichtigste Ziel dieser Reise auf dem Programm. San Gimignano wollte ich aus den unterschiedlichsten Gründen wiedersehen. Daher habe ich mir heute den ganzen Tag für diese Stadt genommen und am morgen und späten Nachmittag den Tag mit Autofahrten rund um die Stadt unternommen, um die Landschaft zu genießen und auch die Einkäufe für die nächsten Tage zu erledigen.

Je nachdem von welcher Seite man sich San Gimignano nähert, erkennt man früher oder später, aber immer weithin sichtbar, warum die Stadt auch gerne das Manhattan des Mittelalters genannt wird.  Ein paar der berühmten Geschlechtertürme sind weithin sichtbar und bilden eine Skyline, die man nicht erwartet und die vor allem zu ihrer Zeit beeindruckend gewesen sein muss. Geschlechtertürme gab es in mehreren Städten, in manchen vielleicht höhere, aber hier gab es in diesem kleinen Städtchen 72 Stück davon, von denen heute noch 15 existieren. Die beiden höchsten davon sind knapp über 50 Meter hoch. In Bologna und Florenz gab es damals noch mehr und höhere und auch in Deutschen Städten wie u.a. Regensburg und Nürnberg hat man solche Türme nach italienischem Vorbild gebaut, aber in keiner Stadt sind noch so viele vollständig erhalten wie hier. Entstanden sind diese Türme als Wohn- und Verteidigungstürme, in die Höhe gewachsen sind sie aber, weil reiche Familien und Geschlechter sich übertreffen wollten. Phallussymbole im engsten Sinne. Wer hat den Größten...

Skyline von San Gimignano.
Skyline von San Gimignano.

Das Wetter spielte heute auch wieder besser mit. Auf der Hinfahrt war das Dach des Autos wieder offen und auch am späten Nachmittag war das wieder möglich. Im Verlaufe des Aufenthaltes in San Gimignano gab es aber ein wenig Wasser von oben auf die Straßen, Dächer und Touristen.

Ich habe die Stadt von Süden her erreicht und, nachdem ich einen Parkplatz gefunden habe, diese über die Piazzale Montemaggio, von der man schon einen guten Eindruck auf die Wehranlage der Stadt bekommt, und durch die Porta San Giovannni, ein ca. 750 Jahre altes Stadttor, betreten.  Hinter diesem kommt eine lange, recht gerade Gasse mit vielen Souvenirshops und kleinen Restaurants und Cafes, die alle zeigen, dass diese Stadt vom Tourismus lebt. San Gimignano gehört neben Florenz, Pisa und Siena zu den meistbesuchten Zielen der Gegend. Der Gasse weiter folgend, wurden die ersten Türme vor einem immer größer und nach einem kleinen Anstieg erreicht man die Piazza della Cisterna, die mit der direkt anliegenden Piazza del Duomo das Zentrum der alten Stadt darstellen. Umrahmt von einigen der Türme und mit der Kirche Santa Maria Assunta wirkte hier alles, als wäre die Zeit vor ein paar hundert Jahren stehen geblieben. Wären da nicht all die Touristen und Geschäfte.

Hier habe ich mich in den vielen kleinen Straßen und Gassen in und um die Stadt mit Absicht verlaufen, ziellos habe ich einfach die Anblicke und Eindrücke genossen und zwischendurch mir immer wieder mal eine kleine Verpflegung gegönnt.  Dabei kam ich immer wieder über die Piazza della Cisterna und dann fiel mir auch endlich ein, woher mir der große Brunnen so bekannt war, vor 25 Jahren auf der Klassenfahrt, haben wir vor diesem Brunnen ein Gruppenfoto gemacht, welches ich irgendwo noch haben müsste. So lange sollte ich mit einem weiteren Besuch nicht noch mal warten und beim nächsten mal auch endlich eine Besichtigung mit Turmbesteigung in einem der Türme einplanen. Aufgrund des Andrangs und all den Coronabeschränkungen hier aktuell habe ich diesmal darauf verzichtet.